Löwenzahnhonig ist eine vegane Honig-Alternative, die dem Original recht nahe kommt und die man in wenigen Schritten selber machen kann.
Löwenzahnhonig als selbsgemachte Honig-Alternative
Sogenannter Löwenzahnhonig schmeckt ähnlich wie Honig, wird aber nicht im Bienenstock gemacht - sondern in der Küche. Was normalerweise Honigbienen in einem aufwändigen und langwierigen Prozess herstellen und von Imkern aufbereitet wird, kann man damit in Hinsicht auf Geschmack und Konsistenz (aber natürlich nicht in Bezug auf die Inhaltsstoffe) im Frühjahr auch mal selber machen.
In diesem Beitrag gibt es das Rezept für diese selbstgemachte Honig-Alternative, die man (bis aufs Einkochen) auch gut mit Kindern machen kann. Denn vor allem wenn es um das Sammeln der Blüten geht, sind helfende Kinderhände sehr willkommen.
Was ist Löwenzahnhonig?
Löwenzahnhonig besteht aus nur vier Zutaten: Löwenzahnblüten, Zucker, Wasser und etwas Zitronensaft. Genau genommen handelt es sich deshalb dabei eigentlich um Löwenzahnsirup.
Doch weil der Sirup wirklich zum Verwechseln ähnlich nach Honig aussieht und auch so schmeckt, ist die Bezeichnung als Löwenzahnhonig in diesem Sinne durchaus in Ordnung.
Der "richtige" Löwenzahn für den eigenen Honig
Die Erntezeit für Löwenzahn ist zu seiner Blüte, die je nach Höhenlage etwa im April startet. Für die Herstellung braucht man frische Löwenzahnblüten, die so gut wie möglich von allem Grün befreit werden.
In unseren Löwenzahnhonig kommt ausschließlich unbelasteter und unbehandelter Löwenzahn. Wichtig ist deshalb, die Blüten von einer Wiese zu entnehmen, die nicht direkt in Straßennähe liegt und von der man sicher weiß, dass dort keine Mittel gegen Unkraut zum Einsatz kommen.
Oft ist das der eigene Garten, sofern man einen hat. Weiters bieten sich dafür auch Lichtungen in bewaldeten Gebieten an - hier aber immer auf Nummer sicher gehen!
Und beim Pflücken der Blüten bitte auch Rücksicht und die Natur nehmen und nur so viel pflücken, wie tatsächlich benötigt wird. Immer ausreichend Blüten für Insekten stehen lassen.
Veganer Honig aus der eigenen Küche
Honig wird von Bienen gemacht und gilt deshalb theoretisch als "tierisches" Produkt, wobei sich bei diesem Punkt die Geister oft scheiden.
Selbstgemachter Honig aus Löwenzahn ist aus diesem Grund eine gute Alternative für alle, die zwar den Geschmack von Honig schätzen, aber aufgrund der Herstellungsart des echten Honigs auf eine rein pflanzliche Variante zurückgreifen möchten.
Insofern kann man Löwenzahnhonig als veganen Honig bezeichnen. Dabei sollte man allerdings nicht außer Acht lassen, dass sich trotz des ähnlichen Geschmacks die Inhaltsstoffe des Sirups natürlich wesentlich von echtem Honig unterscheiden und eigentlich nicht vergleichbar sind.
Das "Grün" wegschneiden oder lassen?
Im heutigen Rezept werden die grünen Hüllkelche des Löwenzahns grob weggeschnitten. Das klappt am besten mit einer scharfen Küchenschere und etwas Geschick, denn die Blüte zerfällt teilweise beim Abschneiden.
Man muss die grünen Bestandteile aber nicht komplett entfernen. Sie können beim Herstellungsprozess mitköcheln.
Die ideale Konsistenz von Löwenzahnhonig
Die ideale Konsistenz von Löwenzahnhonig gibt es nicht wirklich. Je nachdem, für welchen Zweck der Honig gedacht ist, kann man ihn flüssiger oder fester einkochen.
Die Masse ist zunächst sehr flüssig und sollte mindestens 20-30 Minuten eingeköchelt werden. Nach dieser Zeit hat die Flüssigkeit allerdings noch nicht die Konsistenz von Honig, kann aber durchaus schon heiß in Gläser abgefüllt werden.
In dieser "flüssigeren" Konsistenz eignet sich Löwenzahnhonig v.a. zum Süßen von Tees, Desserts, Müslis etc. In der Form ist er dafür sogar besser geeignet als Honig.
Wenn man aber den selbst gemachten Honig als Brotaufstrich verwenden möchte, sollte man die Flüssigkeit deutlich länger einköcheln lassen bzw. bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
In meinem Rezept ist Rohrohrzucker für feinen Karamellgeschmack zum Einsatz gekommen. Du kannst aber natürlich auch herkömmlichen Kristallzucker bei der Herstellung verwenden.
Löwenzahnhonig
Zutaten
- 250 g Löwenzahnblüten
- 2 Bio-Zitronen
- 1 l Wasser
- 1 kg Zucker, Kristallzucker oder Rohrohrzucker
Zubereitung
- 250 g Löwenzahn pflücken (Siehe Tipps und Hinweise dazu im Beitrag).
- Grob die grünen Hüllkelche von unten wegschneiden. Das klappt am besten mit einer scharfen Küchenschere (auf die Finger achten!). Dabei jede Blüte auf Verunreinigungen und Insekten kontrollieren.
- Eine Zitrone auspressen, die andere in Scheiben schneiden. Beides mit 1 l Wasser und den Löwenzahnblüten in einen großen Topf geben und aufkochen lassen. Das ganze etwa 10-12 Minuten köcheln lassen, dann von der Hitze ziehen und etwa 10 Stunden (oder über Nacht) auskühlen und ziehen lassen.
- Die durchgezogene Flüssigkeit durch ein sauberes Passier- oder Küchentuch geben und in einem sauberen Topf auffangen.
- Nun den Zucker unterrühren und nochmals unter gelegentlichem Rühren sprudelnd aufkochen lassen. Falls nötig die Hitze etwas reduzieren, dann mindestens 20-30 Minuten einköcheln lassen. Falls eine festere Konsistenz gewünscht ist, länger einköcheln lassen. Hin und wieder etwas "Honig" mit einem kleinen Löffel entnehmen und abkühlen lassen und so die Konsistenz kontrollieren.
- Heiß in vorbereitete sterile Gläser abfüllen und sofort gut verschließen. Bitte beim Abfüllen aufpassen, die Flüssigkeit ist wirklich sehr (!) heiß.
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