Übrigen Treber verwerten? Absolut! Mit dem heutigen Rezept für Treberbrot (und weiteren Ideen zur Weiterverwendung) klappt das wunderbar.
Treber - Nebenprodukt beim Bierbrauen
Im letzen Jahr hat mein Mann das Bierbrauen - also "Craft Beer" - für sich entdeckt. Daran bin ich nicht ganz unschuldig, aber dass er als eigentlicher Weintrinker dann an diesem Hobby doch so hängen bleibt, hätte ich fast nicht für möglich gehalten.
Nun, es ist wie es ist, und so häuft sich in unregelmäßigen Abständen ein beachtlicher "Berg" an Treber. Biertreber entsteht beim Bierbrauen als "Abfallprodukt". Es handelt sich dabei um das ausgelaugte Malz.
Da dieser aber für den Bio-Müll viel zu schade ist, betrachten wir ihn lieber als "Nebenprodukt" und so wird der Treber dann einfach meistens zu einer großen Ladung Brot verarbeitet.
Und wenn ich sage "große Ladung Brot", dann meine ich auch tatsächlich eine GROSSE Ladung. Zum Glück haben wir einen großen Tiefkühler; denn wenn gebraut wird, muss dieser gut geleert sein, damit die vielen Treberbrote Platz finden.
Treberbrot lässt sich super einfrieren - Brot backen auf Vorrat
Treberbrot lässt sich nämlich wunderbar einfrieren und dann nach und nach verbrauchen. Wir backen auch immer "extra" kleine Brote, damit sich gleichzeitig vier Stück auf dem Backblech ausgehen. Pragmatismus pur!
Ich hoffe, es liest gerade kein Profi-Bäcker mit (*lach*) - aber bei so viel Treber, hat sich diese Methode für uns nun nach mehrmaligem Marathon-Backen bewährt und ist im Vergleich einfach so viel zeitsparender. Wer Treber gerade zu Hause hat, wird wohl wissen, was ich meine 😉
Die Brote werden nach dem Backen und Abkühlen in Frischhaltefolie gewickelt und eingefroren. Ich weiß, Plastik... aber bei 20-30 Broten habe ich bisher noch keine alltagstaugliche Alternative gefunden. Falls ihr Ideen oder Tipps zu diesen Punkt habt, bitte immer her damit in den Kommentaren!
Treber verwerten - Rezeptideen und Verwertung
Beim Brot empfehle ich übrigens sich wirklich an das Rezept zu halten und nicht "etwas mehr" Treber zu verwenden, damit er schneller aufgebraucht ist. Das Brot wird dadurch bröselig und lässt sich dann nicht mehr gut schneiden. Glaubt mir! Ich spreche aus Erfahrung. Dann doch lieber die Hälfte des Trebers z.B. einfrieren und ein anderes Mal verwerten.
Ideen zur Verwertung des Trebers:
- Treberbrot
- das heutige Rezept
- Treber trocknen
- schmeckt super im Müsli oder als Topping
- Treber einfrieren
- einen Teil des Trebers einfrieren und zu einem anderen Zeitpunkt verwerten. Den Treber dafür über Nacht im Kühlschrank auftauen lassen und überschüssiges Wasser abgießen.
- Treber-Kekse
- Treber-Pizzateig
Treber-Kekse und Treber-Pizzateig habe ich bisher noch nicht selber ausprobiert. Sobald ich mich hier durchgetestet habe, teile ich gerne die Rezepte mit euch.
Treber verwerten - gemahlen oder ganz
Die Körner lassen sich sowohl ganz, als auch gemahlen verwerten. Mit "gemahlen" meine ich aber lediglich das Impuls-Zerkleinern in der Küchenmaschine. Wenn du eine größere Maschine hast, die diese Funktion besitzt, probiere es gerne aus. Das Brot wird dadurch deutlich feiner. Und v.a. wenn Kinder mitessen, ist die gemahlene Variante etwas empfehlenswerter.
Unsere Kinder sind den Geschmack und die Konsistenz des Brotes bereits gewohnt - wir zerkleinern den Treber inzwischen gar nicht mehr.
Treber verwerten: Treberbrot backen
Zutaten
- 250 g Treber, evtl. zerkleinert
- 500 g Weizenmehl
- 1 Päckchen Trockenhefe
- 1 TL Salz
- 200-250 ml Mineralwasser, je nachdem, wie feucht der Treber noch ist
Zubereitung
- Treber, Weizenmehl, Hefe und Salz in eine große Schüssel geben und etwas miteinander vermengen.
- Nun das Mineralwasser hinzugeben - zuerst etwa 200 ml - und zu einem homogenen Teig kneten oder mit der Küchenmaschine verarbeiten. Bei Bedarf noch etwas Mineralwasser hinzugeben. Die Menge hängt aber davon ab, wie feucht der Treber noch ist.
- Nun die Schüssel mit einem Küchentuch bedecken und den Teig etwa 50-60 Minuten ruhen lassen.
- Den aufgegangenen Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu zwei Broten formen und auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech platzieren.
- Im vorgeheizten Backrohr bei etwa 190° (Ober-/Unterhitze) ca. 60-70 Minuten backen. Fertig ist das Brot, wenn es beim Klopfen auf der Unterseite "hohl" klingt. Vor dem Anschneiden komplett auskühlen lassen.
Thomas says
Hallo Elli, das Rezept für das Treberbrot ist wirklich sehr gut. Auf die Idee, viele Brote zu backen und einzufrieren bin ich leider vorher noch nicht gekommen, ich werde es aber ausprobieren. Kleine Anmerkung: der abgebildete Treber ist zum Brauen zu grob, die einzelnen Teile sollten etwa 1,5mm groß , die Spelzen aber erhalten und sichtbar bleiben. Schwer zu beschreiben, auf jeden Fall etwas feiner machen.
Weiterhin viel Erfolg und danke für das Rezept. Liebe Grüße, Thomas
lieberbacken says
Hallo Thomas,
Vielen lieben Dank für die netten Worte zum Rezept. Probiere es gerne mal aus; es ist eine tolle Art Treber zu verwerten.
Zu deinem Hinweis: Ich denke, du hast hier etwas missverstanden. Beim abgebildeten Treber handelt es sich um bereits „verwendeten" und „ausgelaugten“ Treber. D.h. die Körner wurden bereits zum Brauen verwendet und sind dadurch aufgequollen.
Der Vollständigkeit halber: Zum Brauen verwenden wir Malz, dass kurz vor dem Brauen mit der Handmühle frisch geschrotet wird. Der ideale Mahlgrad hängt dann vom jeweils verwendeten Brausystem ab.
Zum Brot backen empfehle ich aber auch den bereits „ausgelaugten“ Treber in einer Küchenmaschine nochmal zu zerkleinern. Die Brote fallen dann nochmal besser aus.
Ich hoffe, dass dir meine Antwort weiterhilft. LG Elli
Marlies says
Hallo, ich habe zu zum ersten Mal das Rezept nachgebacken und das Brot ist super geworden. Mich würde interessieren ob man anstelle von Trockenhefe, "normale" Hefe nehmen kann bzw. auch mit Sauerteig anreichern kann. LG Marlies
lieberbacken says
Liebe Marlies, Vielen lieben Dank für die tolle Rückmeldung zum Rezept. Darüber freue mich ich mich wirklich sehr.
Mit normaler Hefe müsste es an sich auch klappen. Den Teig dann einfach an einem warmen Ort lang genug gehen lassen. Zu Sauerteig kann ich leider bei dem Rezept nicht viel sagen. Falls du es ausprobierst, würde ich mich über eine kurze Rückmeldung sehr freuen. Viele liebe Grüße, Elli
Uli says
Hallo
wir backen schon sehr lange nach Deinem Rezept, immer doppelte Menge, 2 Kastenformen. Der Treber wird in einer Zentrifuge getrocknet und dann exakt 0,5 ltr. Bier zugegeben. Bier unterschiedlich, was gerade greifbar war. Das Brot ist meistens in der Mitte sehr instabil und krümelt. Woran liegt das? Abhilfe? Ist vielleicht längere Backzeit mit geringerer Temperatur hilfreich?
Uli
lieberbacken says
Hallo Uli,
Du trocknest den Treber zuerst und verwendest ihn dann "trocken" im Rezept? Da ist auch schon der "kleine Fehler". In meinem Rezept wird der Treber noch feucht (also direkt nach dem Brauen) verwertet und die Flüssigkeit im Rezept noch ZUSÄTZLICH zugegeben. Pro Brot etwa 200-250 ml. Das kann Bier, aber auch einfaches Mineralwasser (Sprudelwasser) sein.
Wenn du das Rezept doppelt zubereitest, passt das mit dem halben Liter in etwa. Nur solltest du deinen trockenen Treber in diesem Fall zuerst in Wasser etwas einweichen lassen oder generell etwas mehr Wasser im Rezept verwenden. Dann müsste das Endergebnis auch besser ausfallen! Achtung: Nicht zu viel Treber verwenden. Das könnte auch die Fehlerquelle sein.
Ich hoffe, dass dir das weiterhilft! Mein Mann hat seine Brau-Ausrüstung auch schon aufgebaut. Im Herbst scheint das große Brau-Fieber bei allen auszubrechen 😉
Frohes Brauen und Backen! LG Elli
Paul Sturm says
Hi, danke für das Rezept. Die Auflösung der Schrift auf dieser Website ist recht merkwürdig, vielleicht ein Problem meinerseits, aber ich dachte ich erwähne es mal.
Ich braue auch und backe ebenso gerne Brot. Jetzt habe ich einen Teil des Treber entsorgt - leider, denn ich wusste nicht wie vielseitig Treber ist und so viel Brot wie ich Treber habe kann ich nicht backen.
Zur eigentlichen Frage: Ist mit "Mineralwasser" mit Kohlensäure versetztes, also Sprudelwasser gemeint, oder wirklich nur Mineralwasser... ? Ich verwende beim Kochen nämlich immer Mineralwasser, nicht-mineral Wasser wäre ja destilliertes Wasser, dieses ist für uns Menschen nicht genießbar.
LG Paul
lieberbacken says
Hallo Paul,
Danke für die Rückmeldung. Hmm, das mit der Schrift höre ich tatsächlich das erste Mal. Darf ich fragen, welchen Browser du verwendest?
Zum Treber - ja, der ist vielseitig. Und ja, es ist immer eine Herausforderung den ganzen Treber zu verwerten. Mit Brotbacken wird das etwas schwierig. Ich friere dann zum Teil auch Treber ein und verwende ich dann später noch; aber wenn man viel braut, ist das tatsächlich keine Option.
Was auch geht, ist Treber zu trocknen. Es dauert zwar recht lang, klappt aber im herkömmlichen Backrohr. Etwas schneller geht es allerdings in einem "etwas Besseren" Dörrgerät. Getrocknet kann man ihn dann auch als Suppen-Topping verwenden oder auch als Müsli-Bestandteil.
Zum "Mineralwasser" - Ja, damit ist natürlich "Sprudelwasser" gemeint, also mit Kohlensäure versetztes Wasser 😉
Ich hoffe, dass dir das weiterhilft.
Viele liebe Grüße,
Elli